Ein Beitrag von Lidl Family
Das Baby und ich, wir haben einiges gemeinsam. Wir können mühelos überall einschlafen. Nur mein Zweijähriger, der hat das noch nicht gelernt. Oder wieder verlernt? Einerlei. Er schläft nicht ein und auch nicht durch. Und damit macht er mich fertig. Jedes Kind kann schlafen lernen? Nein, ein unbeugsamer Zweijähriger hört nicht auf, Widerstand zu leisten.
Meine Gefühle zwischen 18 und 21 Uhr bewegen sich regelmässig zwischen Wut, Trotz, Frustration, Hoffnung und Verzweiflung. Liebe ist auch dabei, ganz viel Liebe. Ernsthaft. Ich wünschte, ich könnte das Baby stillen, dann müsste ich nicht den kleinen Quälgeist ins Bett bringen.
Und das ist wirklich mit allen Wassern gewaschen. Harter Verhandlungspartner – ach quatsch: Verhandlungsgegner! Denn partnerschaftlich kann man das Verhalten einfach nicht nennen. Ein Mafia-Film ist ein Witz dagegen.
Noch eine Geschichte, noch einmal Pipi machen, noch einmal irgendwas
Glaubt kein einziges Wort. Die lügen einfach. Wirklich. Und das ist fies. Vor allem wegen dieser zarten Hoffnung, die bekanntlich zuletzt stirbt, der süsse Gedanke, der in mein Hirn kriecht und sich nicht abschütteln lässt «wenn ich noch die Geschichte gekürzt vorlese, kann ich in fünf Minuten meine Lieblingsserie gucken, lechz». Kannst Du knicken.
Auf Vernunft setzten? Hab ich auch schon durch. Ebenfalls zwecklos. Denn die Kleinen können nach einer langen Erklärung, dass Papa wirklich müde ist und auch mal Zeit mit Mama braucht und jetzt die Kinderzeit zu Ende ist, total verständnisvoll nicken. Nur um nach 5 Minuten, in denen man sich gerade wieder an das Wohnzimmerlicht gewöhnt hat, «Papa?... Paaapa? ….. Paaaappaaa? Buhaaaaaa» zu krakeelen.
Auch ein «diesmal rufst du aber nicht wieder, ok?» ist kein Deal, der Bestand hat. Ich kenn' mich aus, ich hab es versucht. Es? Alles! Deswegen habe ich für Euch eine Hitliste an Tricks – klappt nicht immer, ich gebe keine Versprechen ab, aber mit etwas Glück bekommt Ihr ein bisschen Zeit für Euch.
Immer mindestens drei Ersatznuggi dabei haben, Nuggi – ein Segen. Egal, was wer sagt. Nuggi. Wenn Ihr das nächste Mal einkaufen seid, dann immer noch einen Nuggi kaufen. Und Lupilu-Nuggibänder. Das ist wirklich gut angelegtes Geld. Abends braucht man mindestens drei Ersatznuggi.
Nur kurz die Spülmaschine ausräumen gehen
Ganz weit oben auf der Könnte-klappen-Hitliste steht der Satz «ich geh nur mal ganz kurz die Spülmaschine ausräumen», «… das Wohnzimmer staubsaugen» oder «... die Wäsche aufhängen». Manchmal, aber nur manchmal, in letzter Zeit allerdings immer öfter, schläft der Racker, wenn ich nach 10 Minuten gucken komme.
Die Sache hat nur einen Haken, ich muss die Hausarbeit dann auch machen – aus dem Gucken der Lieblingsserie wird nichts.
Stillkissen als Elternattrappe
Ich bin mir mittlerweile für nichts zu schade. Also bastele ich eine Elternattrappe. Stillkissen, T-Shirt drüber (selbstverständlich von Mama getragen), fertig. Ja, so einfach gestrickt empfinde ich uns als Eltern mittlerweile. Das Stillkissen zwischen mir und dem Kind, kurz Händchen halten und … ich gebe es zu, ich falle in einen Tiefschlaf.
Irgendwann kann man sich dann schlaftrunken aus dem Kinderzimmer stehlen – um in 99,9% der Fälle auf einen Legostein zu treten. Dann ist man zumindest schlagartig wieder wach – aber das Kind vom Fluchen selbstverständlich auch.
Ihr merkt, es gibt noch Luft nach oben bei den Einschlaftricks. Habt Ihr Ideen? Tricks? Erfahrungen? Ehrlich, ich zahle gut. Nur her damit. Aber schnell.