Ein Beitrag von Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE

Eine ausgewogene Ernährung schliesst genussvolles Schlemmen nicht aus: auf das Mass kommt es an.

Die Festtage stehen vor der Tür, für viele Menschen eine Zeit der Hektik. Einerseits sollen vor dem Jahreswechsel noch möglichst viele Dinge erledigt werden. Andererseits locken zahlreiche Events: Kindertheater in der Schule, Konzerte, Weihnachtsessen mit dem Geschäft oder dem Verein. Apéros finden beinahe täglich statt… und die Geschenke müssen auch noch besorgt werden! In dieser Zeit kann es schon mal vorkommen, dass die eigenen Bedürfnisse nach Ruhe und Erholung zu kurz kommen. Parallel dazu leidet oftmals unsere Ernährung, die Weihnachtszeit steht im Zeichen der Schlemmerei. Vielfach taucht hier die Frage auf: «Wie verhalte ich mich richtig in puncto Essen?».

Lebkuchen und Glühwein am Weihnachtsmarkt, Schokolade und Nüsse in der Adventszeit, ein deftiger Weihnachtsbraten an Heiligabend und zwischendurch noch ein paar Zimtsterne, Mailänderli, Brunsli und andere süsse Köstlichkeiten… Vielen graut hier bereits vor den Fettpölsterchen. Diese Sorge ist allerdings nur zum Teil begründet. Um ein Rechenbeispiel zu bemühen: Für eine Zunahme von einem Kilogramm Körperfett pro Woche bedarf es einer zusätzlichen Kalorienaufnahme von 7000 Kalorien – ebenfalls pro Woche. Das entspricht beispielsweise 1 Liter Glühwein, 1 Kilogramm Mailänderli und 2 Tafeln Schokolade, zusätzlich zum gewohnten Essen. Mit einigen Guetzli hier und da, einem Glas Glühwein oder dem Weihnachtsbraten ist unser Körpergewicht somit nicht zwingend in Bedrängnis. Zudem ist ja nicht eigentlich die kurze Zeitspanne über die Feiertage entscheidend für die Figur, sondern unsere alltäglichen Essgewohnheiten während des restlichen Jahres. Wer sich zudem regelmässig bewegt und sich im Alltag ausgewogen ernährt, muss sich in der Festtagszeit keine Sorgen wegen der Waage machen. Weihnachten ist eine Zeit der Besinnlichkeit, in der man auch mal genüsslich schlemmen kann. Der Grundsatz dabei ist: Alles ist erlaubt – auf das Mass kommt es an.

Tipps für genussvolle Feiertage

Mit diesen Tipps können Sie die Festtagszeit entspannt und mit Gusto angehen:

Geniessen Sie bewusst

Wir alle haben unsere Lieblingsnaschereien. Diese sollten wir ohne einem schlechten Gewissen geniessen. Hierbei ist es ratsam, auf seinen persönlichen Gusto zu hören – und auf sein Hungergefühl! Denn es gilt: mit Mass, dafür aber bewusst geniessen. Darüber hinaus bringen traditionelle Samichlaus-Naschereien wie Mandarinen, Dörrobst oder Nüsse Abwechslung und wertvolle Nährstoffe in die Schlemmerzeit.

Gestalten Sie Ihr Festtagsmahl ausgewogen

Die Weihnachtsküche lässt sich mit ein paar Tricks gleich etwas ausgewogener gestalten: Für den heimischen Back-Event eignen sich nicht nur Guetzli aus Vollkornteig, sondern auch warme Äpfel mit Zimt und Nelken. An Heiligabend kann die genussvolle Küche mit einem würzig-saftigen Braten an einer leichten Sauce, einem feinen Fisch auf Gemüsebett oder einem Reis-Linsen-Ring mit Pilzfüllung leichter gestaltet werden. Werden beim Fondue Chinoise die Mayonnaise in den Saucen durch Quark oder Joghurt Nature ersetzt, entspricht auch dieser Klassiker der modernen Küche. Als Vorspeise kann eine klare Suppe wie z. B. eine Bouillon mit Gemüse den ersten Hunger stillen. Exotische Früchte wie Litschi, Mangos, Datteln oder Physalis lassen sich perfekt zu einem Dessert verarbeiten.

Planen Sie Ruhephasen ein

Auch in der Weihnachtszeit benötigen wir Entspannung. Bauen Sie sich diese gezielt ein. Hören Sie auf sich: Ist Ihnen ein Event zu viel? Falls ja, sagen Sie ihn freundlich ab und nehmen Sie sich ein Moment der Ruhe. Auch Ihre Arbeitsplanung ist entscheidend: Seien Sie sich bewusst, dass Sie im Dezember eine strenge Zeit haben. Planen Sie sich keine neuen Projekte oder zeitraubenden Arbeiten ein.

Seien Sie mal nicht perfekt

Wären wir nicht alle gerne perfekt? Tatsächlich gelingt das wohl niemandem von uns. Senken Sie also Ihren Anspruch. Ob die Geschenke noch unvollständig sind oder ein Teil der Arbeit nicht zu 120 Prozent erledigt ist… Organisieren Sie sich mit Ihren Mitmenschen, Ihren Kollegen oder auch mit der Führungsperson. Vielleicht finden Sie gemeinsam eine Lösung! Oder Sie durchbrechen das Geschenkritual in Ihrer Familie: Wie wäre es dieses Jahr mit «Geschenke auslosen», sodass jede Person nur ein Geschenk zu besorgen hat?

Weiterführende Informationen:

Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE: www.sge-ssn.ch