Ein Beitrag von Lidl Family
Die meisten Lebensmittel, vor allem Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sind in der Schwangerschaft problemlos, sofern sie keine Pestizide enthalten und frisch bzw. gut gewaschen sind. Bei Fleisch, Fisch und Käseprodukten sind einige Regeln in der Schwangerschaft zu beachten, um Schwermetallbelastungen und Infektionen zu vermeiden.
Grundsätzlich gilt es, keine rohen oder unzureichend erhitzten tierischen Lebensmittel wie Rohmilch, Fleisch, Geflügel, Fisch, Meeresfrüchte und Eier zu konsumieren. Die Lagerungshinweise auf den Verpackungen sollten beachtet und Lebensmittel im Kühlschrank bis maximal 5 Grad aufgehoben werden. Gemüse, Obst, Kräuter sollten immer gründlich mit frischem Wasser gewaschen werden. Es sollte selbstverständlich sein, dass die Hände nach dem Kontakt mit Tieren – insbesondere Hunden und Katzen – oder mit Abfällen gut gereinigt werden.
Durch den Verzehr von Rohmilch oder einigen Käseprodukten, vor allem Frisch- und Weichkäse, aber auch rohem Fleisch, können die Listerien-Bakterien übertragen werden, die eine Listeriose verursachen können. Listerien sind sehr widerstandsfähig und können auch tiefe Temperaturen im Kühlschrank und beim Tiefkühlen überstehen. Aber durch Kochen, Braten, Sterilisieren und Pasteurisieren werden sie abgetötet.
In der Schweiz ist die Listeriose selten. Etwa 30% der Bevölkerung haben Kontakt mit Listerien, aber entwickeln keine Symptome. Bei Schwangeren kann es bei einer Infektion zu grippeähnlichen Symptomen, Fieber und Durchfall kommen. Ein Listeriose-Infekt kann ein hohes Risiko für das ungeborene Kind darstellen und zu Infekten des Fötus führen, Blutvergiftung bei der Mutter, Frühgeburten und Verlust der Schwangerschaft, vor allem in den ersten Monaten.
Toxoplasmose ist eine weitere Infektion, die durch verunreinigte Lebensmittel übertragen wird. Die Eier des Erregers (Toxoplasma gondii) werden über den Kot von Katzen ausgeschieden und können mit Wind und Staub an Gemüse oder Salat gelangen. Auch Nutztiere wie Kühe und Schweine können Toxoplasmen über das Gras aufnehmen und dann über das Fleisch übertragen, vor allem, wenn es roh ist (Tartar) oder ungenügend gebraten oder gekocht. Wie Listeriose kann Toxoplasmose grippeähnliche Symptome bei der Schwangeren zeigen und zu Augen- und Gerhinschäden beim Fötus führen.
Abgesehen von Infektionen können Nahrungsmittel Schwermetalle oder giftige Substanzen enthalten, Fisch beispielsweise Quecksilber oder Dioxine. Insbesondere Marlin, Schwertfisch, Hai, Ostsee-Lachs und Ostsee-Hering sollten vermieden werden in der Schwangerschaft. Frischer Thunfisch und Hecht sollten nur wenig, z.B. einmal pro Woche verzehrt werden. Wildgerichte können je nach Herkunft mit Blei beladen sein, daher sollte insbesondere Fleisch von Wildschweinen in der Schwangerschaft vermieden werden. Schliesslich sollte die Schwangere nur wenig Leber essen, da Leber reich an Vitamin A ist und eine zu hohe Einnahme von Vitamin A schädlich für das Kind sein kann.
Mit diesen Tipps sollten die Gefahren grösstenteils vermieden werden. Wie man ganz generell bei der Ernährung auch richtig liegt: Auf den eigenen Körper hören und mit frischen Zutaten selber kochen.
Bon appétit.