Tipps rund ums Stillen
Jedes Baby hat seinen eigenen Rhythmus: Stille es deshalb nach seinem Bedarf – auch in der Nacht. Wichtig dabei ist eine entspannte Haltung und die Stillposition, um alle Bereiche der Brust gut zu entleeren.
Wenn Du spürst, dass Dein Baby hungrig ist, suchst Du Dir einen ruhigen Ort. Ganz egal wo immer Du stillen möchtest, mach es Dir vorher bequem, vielleicht mit einem Kissen oder einem speziellen Stillkissen. Stelle Dir nach Möglichkeit ein Glas Wasser oder Tee bereit und nimm dann Dein Kind zu Dir. Sprich mit ihm und sage ihm, dass es jetzt gleich etwas Feines zu trinken gibt. Gleichzeitig bringst Du Dein Kind in die Stillposition. Stillen kannst Du im Sitzen, zum Beispiel in der Wiegehaltung: Sie ist unkompliziert und kann fast überall angewendet werden. Wenn Du Deinen Arm mit einem Kissen unterstützt, kannst Du ganz entspannt stillen. Die Seiten- oder Rückenhaltung eignet sich bei unruhigen Kindern. Mit der Hand lässt sich der Kopf des Kindes leicht und gezielt an die Brust ziehen. Diese Position hilft, die Milchgänge in Richtung Achsel gut zu entleeren. Stillen im Liegen ist vor allem in der Nacht ideal oder immer dann, wenn Du Dich ausruhen oder vielleicht sogar ein bisschen schlafen möchtest. Dazu legst Du Dich entspannt auf eine Seite und positionierst Deinen Kopf auf dem Arm. Lege Dich Bauch an Bauch zu Deinem Kind, so dass sich sein Mund auf der Höhe Deiner Brustwarze befindet. Mit Deinem oberen Arm stützt Du seinen Kopf und seinen Rücken. Biete ihm nun Deine Brust an und vergewissere Dich, dass es Brustwarze und Warzenhof im Mund hat und gut saugt.
Ein voll gestilltes Baby braucht während der ersten sechs Monate keine zusätzliche Nahrung. Die tägliche Trinkmenge kann schwanken. Du hast vielleicht ab und zu das Gefühl, Du hättest plötzlich zu wenig Milch. Lass Dich nicht verunsichern. Dadurch, dass Dein Kind hungriger ist, möchte es mehr trinken. Wenn Du es deshalb mehr anlegst, regt dies die Milchbildung ebenfalls mehr an. Nach etwa zwei Tagen pendelt sich so der normale Stillrhythmus wieder ein. Zeichen für genügend Milch sind fünf bis sechs nasse Windeln pro Tag sowie mehrmals täglich Stuhlgang in den ersten Wochen. Ausserdem ist es nach den Mahlzeiten meist zufrieden, entspannt und macht einen gesunden Eindruck, d.h. es hat eine gesunde Farbe, eine elastische Haut und ist seinem Alter entsprechend aufgeweckt und aktiv.
Wichtig in den ersten Tagen ist, dass Du so viel wie möglich mit Deinem Neugeborenen zusammen bist – Tag und Nacht. So lernst Du seine Bedürfnisse besser kennen und kannst gleichzeitig das Stillen mit ihm üben. Stille es, so oft es dies wünscht. Halte es beim Stillen nahe an Deinem Körper und achte darauf, dass es die Brust gut erfasst hat. Wechsle die Seiten beim Stillen nach etwa 15 bis 20 Minuten. Gib Deinem Kind nur die Brust und vermeide Nuggi, Schoppen und Brusthütchen, damit es in seinem Saugverhalten an der Brust nicht verwirrt wird. Pflege Deine Brustwarzen nach jedem Stillen mit etwas Milch. Einfach etwas Deiner Milch rund Warze und Warzenhof einreiben und an der Luft antrocknen lassen. Das hilft, die gereizte Haut unempfindlicher zu machen. Bist Du unsicher oder tauchen Probleme auf, kannst Du jederzeit Deine Hebamme, eine Stillberaterin oder auch in der Mütterberatung Deines Wohnortes um Rat fragen.