Schwieriges Essverhalten bei Kindern
Ein Beitrag von Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE
Teigwaren mit Ketchup, ansonsten nichts: Geduld und Gelassenheit helfen, den Haussegen bei Tisch gerade zu halten und eine vorrübergehende Phase nicht zur Krise werden zu lassen.
Manche Kinder essen im wahrsten Sinne nur Spatzenportionen. Andere Kinder essen mengenmässig zwar mehr, verschmähen jedoch jede Form der Abwechslung. Und wieder andere Kinder essen ausser Haus alles, was ihnen unter die Nase kommt, sagen aber nein zum heimischen Esstisch! Solche und ähnliche Situationen können Eltern schnell zur Weissglut bringen. In der Regel ist «schwieriges Essverhalten» bei Kindern aber vorrübergehend und kein Grund zur Sorge. Das Beste, was du dabei tun kannst: Nicht verzweifeln, und deinem Kind Vielfalt und Freude rund um den Esstisch nahebringen. Folgende Tipps können dir dabei helfen:
Tipp 1: Sei ein Vorbild.
Eltern und Bezugspersonen sind wichtige Vorbilder: Sie leben vor, was sie von den Kindern erwarten. Dabei geht es nicht nur darum, was gegessen wird, sondern auch, wie gegessen wird. Gelassenheit, Humor und Geduld unterstützen eine gute Stimmung rund ums Essen, während Kritik oder Druck den Appetit verderben. Neugier rundet eine offene Tischkultur ab: Gehe mutig voraus und probiere gemeinsam mit deinem Kind neue Speisen. Das eröffnet neue Geschmackserfahrungen und schafft gemeinsame Erinnerungen!
Tipp 2: Vertraue auf das Gespür deines Kindes – und fördere es.
Auch, wenn die Portionsgrössen mal kleiner (oder grösser) als sonst ausfallen: Kinder haben ein gutes Gespür für Hunger und Sättigung. Vertraue darauf – und förder es, indem du deinem Kind abwechslungsreiche Speisen anbieten. Verzichte dabei darauf, in «gesund» und «ungesund» zu unterscheiden. Alles ist eine Frage der Menge und der Häufigkeit, das gilt für Gemüse genauso wie für Süsses. Dabei hilft folgende Faustregel: Die Erwachsenen sind zuständig für Auswahl und Zubereitung der Lebensmittel. Die Kinder bestimmen hingegen, wie viel sie davon essen. Vorschriften oder Verhandlungen am Esstisch werden somit schnell überflüssig.
Tipp 3: Nehmen dir Zeit – und habe Geduld.
Nehme dir regelmässig und über den Tag verteilt Zeit für die Mahlzeiten. Esst dabei möglichst häufig gemeinsam, am besten ohne Ablenkung durch Smartphones, Tablets und TV. Denn: Essen ist ein sinnliches Erlebnis. Was wir sehen, riechen, schmecken, tasten und hören, kann sowohl Lust als auch Abneigung auslösen. Kinder sind daher nicht immer offen für neue Lebensmittel. Auch hier gilt: Geduld und Vertrauen zahlen sich aus.
Weiterführende Informationen:
Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE: www.sge-ssn.ch
Tipps für Essen mit Kindern: https://www.sge-ssn.ch/ich-und-du/essen-und-trinken/von-jung-bis-alt/kindheit/